Donnerstag, 03. Dezember 2020 Radebeul Lutherkirche

Newsletter Dezember 2020

Newsletter Nr. 9 FV Reformierten Kirchgemeinde Klausenburg

Liebe Freunde in Klausenburg, Radebeul und anderenorts,

diesmal schicke ich Euch mit unseren Weihnachtsgrüßen eine Grafik mit, die gerade an einem anderen Ende Europas entstanden ist und mit der Post nach Radebeul kam. Sie heißt „Christmas in the pandemic“ („Weihnachten in der Pandemie“) und ist eine Arbeit von Cécile Schnyder (SCP). Die Künstlerin ist zugleich Pfarrerin und gehört in Großbritannien zur „Society of Catholic Priests“, also zum „katholischen Flügel“ der Anglikanischen Kirche. Wenn wir inmitten einer globalen Pandemie das Christfest feiern, wird uns am Ende dieses Jahres tiefer bewusst als sonst, wie kostbar und zerbrechlich unser Leben in der Welt ist. Wir sind Teil der Schöpfung und der Natur und können nicht selbstherrlich in ihr kunstvolles Gefüge eindringen, ohne dass dies auch für uns selbst ernste Konsequenzen hätte. Wir werden zurückgerufen zur Demut: Wir sind nicht die Herren der Welt, sondern Menschen unter Gott und Lebewesen unter anderen Lebewesen.

Solche Gedanken mögen heilsam sein in diesem besonderen Advent, und Heilung braucht die ganze Welt. Tiefer noch als heilsame Gedanken aber reicht die Botschaft von unserer Rettung: „Christus, der Retter ist da“, singen wir im populärsten deutschen Weihnachtslied. Gott selbst tritt ein in unsere Not und lebt ein Menschenleben. So hat ihn Cécile Schnyder gesehen, mitten im großen Kreis der Erde – verwundbar, bedroht, zerbrechlich und schutzbedürftig, Immanuel, Gott bei uns Menschen, von Maria geboren. Der Retter selbst braucht Hilfe und Schutz. Gott selbst tritt ein in die Gefahren unserer Welt und setzt sich ihnen aus. In der Liebe zu uns Menschen liegt Gottes rettende Kraft, und mit der Geburt Christi nimmt sie Gestalt an. Wenn wir diese Liebe in unser Herz lassen, wird sie uns die Kraft schenken, die wir brauchen. All denen, die in dieser schweren Zeit Menschen zur Seite stehen, die in besonderer Weise Schutz, Hilfe und Trost brauchen – in Rumänien, hier bei uns und überall in unserer geprüften Welt. Ich wünsche allen ein gesegnetes und frohes Christfest, in Klausenburg, in Radebeul, wo immer Ihr seid. Vielleicht kann die rettende Botschaft von der Menschwerdung Gottes uns in diesem Jahr tiefer berühren als sonst. Sie möge uns darin bestärken, in tiefer Verbundenheit aneinander zu denken und einander im Gebet zu tragen. Und uns die Zuversicht schenken, dass wir uns wiedersehen.

Radebeul, im Advent 2020

Viel Freude beim Lesen!

Pfarrer Christof Heinze

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