Die Situation Seit vielen Jahren werden wir weniger, wir Christinnen und Christen in Deutschland. In Sachsen ist dieser Rückgang stark zu spüren: Es werden längst nicht so viele Kinder oder Erwachsene getauft, wie Gemeindeglieder versterben. Durch die vielen Austritte zur Zeit der DDR und auch danach sind die „mittleren Jahrgänge ausgedünnt“ – das schlägt sich in der Gemeindearbeit nieder, aber eben auch in der „Bevölkerungsentwicklung“ unserer Kirchgemeinden. Dadurch hat unsere Landeskirche langfristig weniger Geld, um ihre Mitarbeiter/innen zu bezahlen – und es müssen Stellen gekürzt werden. Von Seiten der Landeskirche sind das die Gemeindepädagogen-, Kirchenmusiker- und Pfarrstellen. Das haben wir nun schon in den Jahren 2005 und 2014 erlebt. Im Zuge der nächsten Stellenkürzung, die Ende 2019 abgeschlossen sein soll, ist nun eine umfassende Strukturreform geplant: Es sollen im ganzen Bereich der Landeskirche größere kirchgemeindliche Strukturen gebildet werden – Schwesterkirchverhältnisse, Kirchgemeindebünde, Kirchspiele oder Kirchgemeindefusionen. Nach zwei intensiven Tagungen zum Thema und im Austausch mit den Kirchenvorständen unseres Kirchenbezirks hat die Bezirkssynode am 16. Juni mit großer Mehrheit die Regionen bestätigt, in denen die Gemeinden in Zukunft zusammenarbeiten werden. Auf Betreiben des Landeskirchenamtes wurde jetzt im Südosten des Kirchenbezirks noch einmal nachgebessert und so wird die Bezirkssynode nun am 23. November über den vorläufigen Struktur- und Stellenplan des Kirchenbezirks zu beschließen haben. (Sie können das Strukturpapier „Kirche der Hoffnung in Sachsen“ auch auf der Internetseite der Landeskirche unter www.evlks.de oder www.evlks.de/doc/Kirche_mit_Hoffnung_in_Sachsen.pdf finden.) Was bedeutet das für uns? Für uns bedeutet das, dass wir als Schwesternkirchgemeinden Reichenberg und Moritzburg mit den beiden Radebeuler Gemeinden Frieden und Luther kooperieren werden. Das passt ganz gut, da doch viele unserer Lebensbezüge in diese Richtung gehen. In welchem Rahmen diese Kooperation in den nächsten Jahren stattfinden wird, werden die Kirchenvorstände noch gut miteinander besprechen. Bestehende Berührungspunkte werden wir sicherlich ausbauen können, aber dabei sehr wohl die Identitäten unserer einzelnen Gemeinden zu wahren wissen. Problematischer wird es dann im nächsten Schritt werden, wenn es darum geht, dass wir – wie in der ganzen Landeskirche – zum Jahr 2020 bei unseren Stellen im Verkündigungsdienst kürzen müssen. Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, sprechen Sie Ihre Kirchenvorsteher oder mich gern darauf an! Ihr Pfarrer Freimut Lüdeking