Samstag, 01. März 2025

Fremder im Land

Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. 3. Mose 19,33

Auf der Strasse der Stadt

Angedacht

Haben Sie auch gerade keine Lust darüber nachzudenken, wie es in der Migrationspolitik weitergehen soll…? Als ich diesen Satz zum ersten Mal las, stand mein Entschluss fest. Darüber schreibe ich nichts! Das wird politisch und es verletzt Menschen in ganz verschiedenen Situationen, kurz: es ist ein heißes Eisen, dass ich gerade nicht anfassen möchte.

Ganz unpolitisch könnten wir trotzdem darüber nachdenken, warum Gott es schon vor Tausenden von Jahren wichtig fand, diesen Satz ganz anderen Menschen in einer anderen Gegend der Welt ans Herz zu legen. Es folgt danach dann noch der Hinweis an die Leser, dass diese selbst schon als Fremde in einem anderen Land gelebt haben und wissen, wie es einem da gehen kann. Hier geht es definitiv nicht zuerst um politische Entscheidungen, sondern um Empathie, um Verstehen der schwierigen Situation eines anderen. Oft sind wir so beschäftigt mit den eigenen Vorhaben, Anforderungen und Schwierigkeiten, dass kein Platz frei ist für die Probleme und Gefühle anderer Menschen.

Mir fiel ein Lied ein, dass wir als Jugendliche zur Gitarre gern gesungen haben:

Macht Platz, räumt auf! Gott will neu beginnen. Macht Platz, räumt auf! Gott fängt neu mit uns an.…….Nur da beginnt Gott, wo aufgeräumt wird! Gott beginnt neu!

Ab und zu wünsche ich mir, dass es das wirklich gibt: Nochmal neu beginnen mit viel Platz und vielen Möglichkeiten, nicht als Flucht vor der Realität, sondern ganz real mit Nachdenken, und Aufräumen - also für den anstehenden Frühjahrsputz nicht nur in der Wohnung, sondern auch in den Gedanken und Überzeugungen mal alle Fenster und Türen öffnen, um frischen Wind reinzulassen.

Und wer weiß, was danach dann alles passieren kann…

Silke Beyer

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