Am 3. Mai 1992 unterzeichneten die Kirchenvorstände der Lutherkirchgemeinde Radebeul und der X. Reformierten Kirchgemeinde Klausenburg einen Partnerschaftsvertrag, der seitdem mit viel Leben gefüllt wurde. So konnten wir u.a. mit Fachwissen und Material den Bau einer eigenen Kirche unterstützen, welche 1994 geweiht wurde. Prägend sind die gemeinsamen Begegnungen und Erlebnisse. Anna Kozma hat ein freiwilliges soziales Jahr in Radebeul absolviert, Jutka Vaida konnte in Deutschland studieren, Dalma Kovacz hat schon Klavierkonzerte in Radebeul gegeben und gemeinsam mit Herrn GMD Carulli das Orchester der Landesbühnen Sachsen während zweier Benefizkonzerte dirigiert. Die Klausenburger waren mit dem Reisebus hier, wohnten in Radebeuler Familien und lernten gemeinsam mit uns das herrliche Sachsenland kennen. Während des Kirchentages beherbergten wir 15 Gäste aus Klausenburg.
Aber auch in die andere Richtung sind wir unterwegs. So gab es Familienfreizeiten, zu denen Radebeuler und Klausenburger Familien gemeinsam in einer traumhaften rumänischen Landschaft unterwegs waren und wunderschöne Erlebnisse hatten. Die Jugendlichen der Gemeinden besuchten sich wiederholt gegenseitig. Freundschaften entstanden, auch eine Ehe wurde schon geschlossen. Wir werden vertraut mit anderer Mentalität und Sprache. Wobei wir Radebeuler immer noch kein Ungarisch sprechen. Zum Glück funktioniert die Verständigung auch gut in Englisch und von unseren ungarischen Freunden sprechen einige sehr gut deutsch. Der Rumänienausschuss unserer Kirchgemeinde bereitet jährlich den Gottesdienst zum Partnerschaftssonntag im September mit vor, hat schon mehrere Fahrradsammel- und -transportaktionen organisiert, bereitet Treffen und Freizeiten vor, organisierte vor zwei Jahren einen Ausstellung eines Klausenburger Malers in der Lutherkirche u.v.m.Isometrische Entwurfsansicht des geplanten Alten- und PflegeheimesDas bestehende Alten- und Pflegeheim „Fébé – Pflegenest“
Das aktuelle Projekt ist die Gründung eines Fördervereins. Nachdem unsere Partnergemeinde seit einigen Jahren ein kleines Altenpflegeheim „das Pflegenest“ betreibt, liegt nun die Baugenehmigung für ein großes Altenheim vor. Um dieses Projekt von hier aus in erster Linie mit finanziellen Mitteln unterstützen zu können, werden derzeit die Vorbereitungen für die Vereinsgründung getroffen. Hier werden sich weit über unsere Gemeinde hinaus Menschen zusammentun, die dabei helfen wollen, auch in Rumänien menschenwürdige Zustände für alte Menschen, die Hilfe benötigen, zu schaffen. Das ist noch lange keine Selbstverständlichkeit, und ein Netz sozialer Träger gibt es nicht. Für all diese Vorhaben brauchen wir Ihre Unterstützung und Ihr Gebet, melden Sie sich im Pfarramt, wenn Sie mehr dazu wissen wollen.
Steffi Kaul