Die Stiftung finanziert die Personalkosten einer 40%-igen Anstellung eines Gemeindepädagogen.
Dieser deckt den Konfirmandenunterricht in der 8. Klasse ab und bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, anschließend über ein niederschwelliges Angebot, nämlich den wöchentlich stattfindenden Jugendtreff oder »Junge Gemeinde« den Bezug zur Gemeinde und der Institution Kirche weiter aufrecht zu erhalten.
April 2016
»Hier können Jugendliche einfach so sein, wie sie wollen«
Ludwig Schmidt ist bei uns als Gemeindepädagoge beschäftigt. Dank der Spenden in den Fond »Kinder, Jugend und Kirchenmusik« konnte die Gemeinde diese Stelle seinerzeit schaffen. Im Interview mit Carola Schul, der Stiftungsvorsitzenden, erzählt Ludwig Schmidt von seiner Arbeit und wie sich diese im Laufe der Zeit verändert und auf die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen eingestellt hat.
Ich komme aus Dresden und bin seit meiner Kindheit und Jugend in der Kirche aktiv. Ich habe die Junge Gemeinde erlebt und nach der Schule einen Zivildienst geleistet. Das alles hat mich nach Moritzburg geführt, wo ich Religionspädagogik studiert habe. Nach meinem Studienabschluss war ich auf der Suche nach einer Stelle in der Jugendarbeit und kam über die Stellenausschreibung im November 2010 zur Gemeinde.
Diese neu geschaffene Stelle bezog sich auf die Jugendarbeit in Radebeul Ost und West, sie war sozusagen »radebeulweit« gedacht, da Jugendliche heute die Gemeindegrenzen nicht mehr so sehr interessieren. Außerdem beinhaltete die Stelle Konfirmandenarbeit mit Jugendlichen und das war genau das, was ich mir gewünscht hatte. Ich bin für die Friedenskirche mit 40 Prozent und für die Lutherkirche mit 25 Prozent beschäftigt. So kann ich nebenher noch selbstständig als Erlebnispädagoge und Outdoortrainer tätig sein.
Ja, ich hatte von Anfang an die Konfirmanden der 8. Klasse übernommen und versuchte die Jugendlichen auch nach der Konfirmation für Kirche und Gemeinde zu begeistern. Die Rüstzeiten stehen ebenfalls unter meiner Federführung. Mit meiner Anstellung haben auch die Gemeindepädagogen Martin Degen in der Friedenskirche und Christian Rothe in der Lutherkirche die bestehenden Jugendgruppen an mich übergeben. Ich mache die Junge Gemeinde zweimal in der Woche, einmal in der Friedenskirche, einmal in der Lutherkirche und jeder kann hingehen, wo er sich wohlfühlt, egal ob er nun genau zu dieser Gemeinde gehört. Einige gehen auch zu beiden Terminen, also zweimal zur Jungen Gemeinde. Und durch den Konfiunterricht, den ich in der 8. Klasse übernehme, klappt der Übergang zur Jungen Gemeinde auch recht gut.
Wir haben anfangs immer wieder versucht, Jugendgottesdienste mit den Jugendlichen zu machen. Auch zusammen mit den Gemeinden Moritzburg, Reichenberg und der Freien evangelischen Gemeinde Radebeul. Nach zwei Jahren wurde unseren Jugendlichen der missionarische Eifer der freien Gemeinde zu viel und seit zwei Jahren haben wir in dieser Richtung gar nichts mehr gemacht. Meine Erfahrung ist, dass das Engagement der meisten Jugendlichen immer mehr sinkt, je größer die Anforderungen in Schule und Freizeit werden. Sie sind nach acht Stunden Schule, eventueller Nachhilfe, Hausaufgaben, Lernen, Sportverein, Musikschule, etc. platt, da steht die Kirche ganz hinten in der »Nahrungskette«. Die Jugendlichen wollen einfach zusammen sein, ohne dass eine Leistung von ihnen erwartet wird, sie wollen mal keine Verpflichtungen haben oder Erwartungen erfüllen müssen. Und darauf müssen wir uns einstellen, wenn wir wollen, dass die Konfirmierten weiter zur Gemeinde kommen. Die Junge Gemeinde ist ein Ort, wo man einfach so sein kann wie man will, man ist akzeptiert, so wie man ist und das ist die Motivation zu kommen. Wir machen zum Ende der Jungen Gemeinde-Abende eine Andacht, die ich leite, aber die Gestaltung der Abende liegt in den Händen der Jugendlichen – ich agiere vor allem als Mentor, Coach und gebe Hilfestellung.
Die Altersstruktur der Jungen Gemeinde ist momentan eher jung, das heißt das Altersmittel liegt irgendwo zwischen 15 und 16 Jahren. Jetzt nach den Konfirmationen mit über 50 Konfirmanden wird das ganze sicher noch einmal sinken.
Die großen Konfirmandenzahlen sorgen für eine sehr hohe Fluktuation in der Gruppe, weil eine hohe Verbindlichkeit und ein hohes Zusammengehörigkeitsgefühl eher in kleinen Gruppen entstehen können, wir uns momentan aber mit sehr großen Gruppen konfrontiert sehen.
Viele Spender haben im Laufe der Jahre andere Prioritäten gesetzt. Um eine kontinuierliche Jugendarbeit leisten zu können, brauchen wir neben engagierten Gemeindepädagogen auch Menschen, die für die Jugendarbeit regelmäßig spenden. Für eine lebendige Gemeinde ist die Jugendarbeit eine wichtige Investition in die Zukunft. Wenn Sie die Arbeit von Ludwig Schmidt unterstützen möchten, bitte ich Sie herzlich um Spenden auf das Stiftungskonto mit dem Vermerk »Projekt Jugendarbeit«. Wir freuen uns über einmalige oder regelmäßige Zuwendungen. Das Geld wird zu 100 Prozent für die Jugendarbeit verwendet.
Stiftung Friedenskirchgemeinde
Radebeul
Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank)
IBAN: DE19 3506 0190 1800 0530 10
BIC: GENODED1DKD